Geschichte

Geschichte

Die Rauchmühle blickt auf eine sehr lange Geschichte zurück, geprägt durch den umsichtigen Weitblick der Generationen, 
in welcher immer wichtigstes Ziel die Produktion von hochwertigem Mehl war – die wichtigste Zutat beim Kochen und Backen.

Es begann im Jahre …

Cool Timeline

1809
April 10

1809

Jahr 1809 / Anton Rauch der Firmengründer verläßt seine Heimat, Kaunerberg, um Arbeit zu suchen.

Im Jahr 1809 versuchten die Tiroler, die bayerischen und französischen Besatzer aus dem Land zu vertreiben. Franz Rauch aus Kaunerberg, der Vater des Firmengründers, war unter der Schar Tiroler Bauern, die bei Pontlatz einen verwegenen Überfall auf die durchziehenden feindlichen Truppen unternahmen.

Er fiel im Kampf und hinterließ eine kinderreiche Familie. Der älteste Sohn, Anton, verließ das Tiroler Oberland, um Arbeit zu suchen.

1831
April 10

1831

Jahr 1831 / Nach langer Wanderschaft fand Anton Rauch eine Anstellung in der Kindlmühle in Mühlau.

Nach langer Wanderschaft fand er Anstellung in der Kindlmühle in Mühlau bei Innsbruck. Die Inhaber des Betriebes hatten keine Nachfolger und verkauften dem jungen Müller den Betrieb gegen Leibrente. Die Mühle am Bach in der Nähe der Kirche heißt seit dem Gründungsjahr 1831 „Rauchmühle“. Unter dem neuen Besitzer wuchs und gedieh der Betrieb. Die Wasserkraft des Mühlrades setzte der Leistung die Grenze.

1888
April 10

1888

Erinnerung an den Besuch des ERSTEN Elektrizitäts- und Kraftübertragungswerkes in TIROL

Der Sohn des Gründers, Leopold Rauch, war von der modernen Technik begeistert. Auf der Weltausstellung in London sah er, dass es möglich ist, elektrische Energie über weite Entfernungen mit einem Starkstromkabel zu übertragen. 1888 ließ er mehrere hundert Meter von der Mühle entfernt ein Kraftwerk errichten, das den Betrieb mit Strom versorgte. So entstand die erste elektrische Kraftübertragung in Tirol. Das Elektrizitätswerk ist heute noch in Betrieb.

Download des Buches „Erstes Tiroler Elektrizitäts- und Kraftübertragungswerk“

Hier steht Ihnen ein Fachartikel von Werner Schuldes zur Geschichte des von der Rauchmühle errichteten, ersten Tiroler Elektrizitäts- und Kraftübertragungswerk zum Download zur Verfügung.

(Quelle: Strom in Wattens, Haymon Verlag Innsbruck-Wien 2010, Seite 30-35)

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1892
April 10

1896

1896

Nach einem verheerenden Brand 1896 wurde die Mühle als moderner Industriebetrieb wieder aufgebaut. Die vorhandene Stromversorgung ermöglichte eine Ausweitung der Produktion. Nicht mehr die Energie, sondern der Transport des Getreides von der Eisenbahn zur Mühle war jetzt der Engpass. Transportmittel war nämlich der Ochsenkarren.

Hier steht Ihnen ein Fachartikel für Sondengänger betreffend Plomben auf Mehlsäcken zum Download zur Verfügung.

(Quelle: Ramona Blecha, Veronika Gufler)

 

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1900
Oktober 1

1900

1900

Wieder war es Leopold Rauch, der eine moderne Lösung fand. Zwischen der mit Dampflokomotiven betriebenen Hauptbahnlinie und der Rauchmühle wurde eine 1,2 km lange elektrische Lokalbahn gebaut. Es war dies die erste elektrische Eisenbahn Tirols. Für ihren Betrieb war die Errichtung eines zweiten E-Werks notwendig. Technisch auf dem letzten Stand war die Mühle immer ein Vorzeigebetrieb. Der Ausdruck „Kunstmühle“ stammt aus dieser Zeit und drückte aus, dass man maschinell modern eingerichtet war.

Hier steht Ihnen ein Fachartikel von Gerald Breitfuss zur elektrischen Werksbahn (1. Elektrische Eisenbahn Tirols) samt Fotos in der bestmöglichen Auflösung zum Download zur Verfügung.

(Quelle: Schmalspur 4-2003, Seite 10-17)

 

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1914
April 10

1914

1914

Kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges erlitt das Unternehmen durch den Einsturz der Mühle am 28. August 1914 einen schweren Schlag. Der Mühlbach hatte die Fundamente unterwaschen. Dieses Ereignis hatte sich durch Knistern im Gebäude und den Einsturz des nahegelegenen Kraftwerks angekündigt.

So war es einem Fotografen möglich, spektakuläre Aufnahmen von der Katastrophe zu machen. Mühle und Kraftwerk wurden größer und moderner wieder aufgebaut. Dieses Kraftwerk ist im damaligen Zustand heute noch in Betrieb. Neben der sehenswerten Maschinerie beherbergt es die Schausammlung der Rauchmühle.

1919
April 10

1919

1919

Nach dem Ersten Weltkrieg herrschte große Not. Aus Mangel an Getreide mussten Kastanien vermahlen werden, wofür die Mühlenmaschinen nicht geeignet waren.

Sie fingen Feuer und am 28. August 1919 brannte die gesamte Einrichtung, weitgehend aus Holz, bis auf die Grundmauern nieder.

1923
April 10

1923

1923

Die drei Söhne des Leopold standen vor einer schweren Aufgabe. Trotz Not und Inflation entschlossen sie sich, einen Neubau in günstiger Verkehrslage an der Eisenbahn zu errichten. Vier Jahre lang wurde mit einer Notmühle gearbeitet. 1923 ging der Neubau an der Hallerstraße in Betrieb. Die Gebäude gelten heute als bemerkenswertes Beispiel für die Industriearchitektur der Zwischenkriegszeit. 1927 wurde dann der dringend benötigte Getreidesilo, der jetzt noch das Aussehen der Mühle prägt, errichtet.

1930
April 10

1930

1930

Anfang der 1930iger Jahre geriet die in Salzburg ansässige Fisslthalermühle in große Zahlungsschwierigkeiten und ging schließlich in Konkurs.

Leopold Rauch junior kaufte den Betrieb aus der Konkursmasse und sanierte ihn.
Er und seine Nachkommen führten den als „Rauchmühle Salzburg“ bekannten Betrieb unter der Firmenbezeichnung „Leopold Rauch und Söhne“ unabhängig vom Innsbrucker Stammbetrieb weiter. Erst 1997 sollten die beiden Rauchmühlen Salzburg und Innsbruck wieder unter gemeinsame Führung kommen.

1938
April 10

1938

Anton Rauch, gleichnamiger Enkel des Firmengründers, war letzter Bürgermeister der Gemeinde Mühlau. An ihn erinnert heute noch die Anton-Rauch-Straße. Durch Eingemeindung wurde Mühlau 1938, im Todesjahr von Anton, Stadtteil von Innsbruck.

1945
April 10

1945

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges gab es nur noch wenige Mühlen in Tirol. Die Rauchmühle war für die Lebensmittelversorgung im Land von großer Bedeutung. Um im Falle eines Bombentreffers weiter produzieren zu können, wurde in Kirchbichl bei Wörgl eine Ausweichmühle errichtet. Sie wurde nie gebraucht, denn der Betrieb in Innsbruck ist von den Bomben verschont geblieben.

Bei Kriegsende war die Lebensmittelversorgung Tirols schlecht. Die Vorräte waren aufgebraucht, das Land durch Grenzen abgesperrt, die Eisenbahn zerstört. Eine in Kirchbichl angelegte Notreserve an Getreide ermöglichte es, die Tiroler Bevölkerung mit Mehl zu versorgen. Für diese Leistung ehrte das Land Tirol den damaligen Geschäftsführer DI Robert Rauch mit dem Goldenen Ehrenzeichen.

1960
April 10

1960

1960

Als Nebenprodukte der Mehlerzeugung fallen Kleie und Futtermehl an, wertvolle Bestandteile der Nutztierernährung. Dieser Bereich wurde stetig ausgebaut und 1960 ein Mischfutterwerk an der Innsbrucker Straße in Hall geschaffen.

1974
April 10

1974

1974

1974 entstand ein neuer Getreidesilo in Innsbruck mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Tonnen. Umfangreiche Investitionen in den folgenden Jahren stellten sicher, dass Mühle und Futterwerk stets dem neuesten Stand der Technik entsprachen und heute als moderne Musterbetriebe geführt werden können.

1995
April 10

1995

Die jahrzehntelange Abschottung des österreichischen Agrarmarktes und damit auch der Mühlen vom Ausland führte zu einer nicht marktkonformen Struktur der Mühlenwirtschaft. Die plötzliche Öffnung der Märkte am 1.1.1995 konfrontierte die Mühlenwirtschaft Österreichs mit großen Herausforderungen.

1997
April 10

1997

Die 1997 erfolgte Fusion der Rauchmühlen Salzburg und Innsbruck hat neue Dimensionen eröffnet und die Marktposition von Rauchmehl wesentlich verstärkt. Die Rauchmühle ist heute mit großem Abstand Marktführer in Westösterreich.

2017
Juni 21

2017

Rauchmühle Innsbruck 2017

In einzigartiger Weise vereint die Rauchmühle heute Tradition und Innovation.